Die vierte Bauphase

1996 - 1997



Wohlgemerkt, ich konnte noch immer nicht im Kreis fahren und die Gleisanlagen von Bergün standen hier im Keller auch noch nicht unter Strom. Anfang des Jahres 1996 wurde der Schattenbahnhof in Angriff genommen. Er bestand anfangs aus 4 Gleisen und einem provisorischen Stumpfgleis, also ohne Anschluss auf der anderen Seite. Er besitzt etwas mehr an Länge als der über im noch zu bauende Bahnhof Bergün. Als Weichenantriebe sind die Originale von Bemo verbaut. Die Oberleitung besteht wie auch schon bei den bereits bestehenden Anlagenteile aus Schienenprofil an Messingröhren angelötet.
Im Frühjahr 1996 ging der Schattenbahnhof in Betrieb, die bereits in der ersten Bauphase 1991 hergestellte Bergünplatte konnte über den Schattenbahnhof angebracht werden. Nun konnte ich bereits von Bahnhof zu Bahnhof pendeln, macht aber auf Dauer nicht so wirklich Freude. Beide Bahnhofsebenen haben eine Höhendifferenz von 16 Zentimeter.


Landwasserviadukt mit Ge 4/4

404348: Landwasserviadukt mit Ge 4/43



Der hintere Teil meines Kellerraums war noch immer von dem Holzrahmen 3,20x80 cm der N-Spur-Anlage in Beschlag genommen. Ich hatte also bis zu diesem Fragment noch etwa einen knappen Meter zur Verfügung. Das heißt, die Verbindung beider Ebenen wird zu einer steilen Gleislage. Ich legte einen vorläufigen 270 Grad-Bogen an und dieses Provisorium sollte auch ein paar Jahre seine Dienste tun. Sie sind halt doch für eine gewisse Ewigkeit angelegt, fast wie im richtigen Leben. Da ich sehr großen Respekt vor dem Gefälle hatte, fuhren meine Züge auch nur in eine Richtung; nämlich hinauf.
Die Weichen im Bahnhof wurden wie schon erwähnt über die Fulgurex-Magnetantriebe bewegt. Diese wurde über eine Diodenmatrix gesteuert, sodass ich nur das Zielgleis durch Drucktaster bestimmte. Ein dicker Elko lieferte dazu die notwendige Leistung. Der wurde durch Permanentspannung immer wieder neu geladen. Das hat auch soweit ganz gut hingehauen. Die Gleise hatten Halteabschnitte und waren über das Stellpult zu bedienen. Im Schattenbahnhof waren die Weichen einzeln konventionell geschaltet. Die Loks hatten mittig kleine Magnete erhalten die Reedkontakte auslösten. Diese stellten dann die Weichen bei belegten Gleisen wieder zurück. Die Loks erhielten auf der in Fahrtrichtung rechten Seite einen weiteren Magneten. Dazu gab es auch parallel der Gleise Reedkontakte die bistabile Relais bedienten. Dadurch konnte eine kleine Blocksteuerung über fünf Streckenabschnitte realisiert werden. Natürlich war diese durch Taster auch manuell zu beeinflussen. Ja, die Züge fuhren im Kreis herum, es konnte rangiert werden und es wurden auch einiges an Rollmaterial dazu gekauft.
Die letzten Bautätigkeiten waren dann das Bahnhofsgebäude und der dazugehörige alte Lokschuppen. Ich weiß jetzt leider nicht, ob es diese beiden Gebäude damals schon als Bausatz oder Fertigmodell zu erstehen gab. Heute gibt es diese ja sowohl als auch, was aber auch damals sicher meinen preislichen Rahmen gesprengt hätte. Also hieß es selbst machen. Beide Teile werden in Handarbeit aus Sperrholz hergestellt. Sicherlich nicht perfekt aber doch wesentlich preiswerter. Leider, und das ärgert mich doch heute einigermaßen, hatte ich nicht diese Bauphase mit Fotos dokumentiert. Deshalb gibt es hier nur zu Lesen und nichts zum Anschauen. Ok, ein paar Fotos sind trotzdem zu sehen.


Landwasserviadukt mit ABe 4/4 501

404348: Landwasserviadukt mit ABe 4/4 501



Spätere Aufnahmen der Anlage mögen dieses Manko vielleicht ein wenig verkleinern. Ja, was soll ich noch schreiben. Einige Zeit fuhr ich die Züge noch des Öfteren herum. Dann hatte ich mir 1996 meinen ersten PC erstanden und da ich ja in der IT (damals sprachen wir noch von EDV oder so) seit schon 20 Jahren zuhause war, änderten sich die Prioritäten. Das Interesse an der Eisenbahnanlage nahm ab. Ich widmete mich mehr der Verarbeitung von Fotografie am PC. Es entstanden im Laufe der Jahre Webseiten, die zunächst die Eisenbahn als Inhalt hatten. Aber auch die nicht ferroaffine Fotografie nahm ihren Platz wahr. Bis auf ein paar Runden Fahrzeit, dass die kleinen Maschinen ihre Bewegung hatten, war nicht. Ich spielte zwar mal immer wieder mit dem Gedanken alles zu digitalisieren, aber Sie ahnen schon, es wurde nichts daraus. Ein Argument lieferte mir 1993 ausgerechnet das Museum in Bergün mit der dortigen Albulaanlage. Zwei Züge fuhren auf der Strecke aufeinander zu. Dies konnte mir analog nicht so schnell passieren. Von nun an schlummerte meine Albulaanlage munter in meinem Keller vor sich hin. Und das sollte sich etwa 20 Jahre so verhalten.