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Fünfter Reisetag

Zur Marmorbahn und weiter nach Graubünden

am 25. Mai 1989

Eine Exkursion mit den
[Verkehrsfreunde Stuttgart e.V.]
Fotos: Detlef Klein


Auf unseren Kofferanhängern musste heute die Aufschrift "25.5. - St. Moritz" zu lesen sein. Das in die Rezeption unseres Hotels in Bozen gestellte Reisegepäck wurde direkt in einem kleinen LKW nach St. Moritz verbracht. Wir begaben uns zum Bahnhof. Unser Zug 5445 nach Meran fuhr um 8:35 Uhr in Bozen ab und erreichte unseren Umsteigebahnhof um 9:15 Uhr. Die Mitreisenden, die nicht die Besichtigung der Marmorbahn in Laas gebucht hatten, konnten sich in Meran bis kurz vor 13:00 Uhr umsehen. Alle anderen fuhren mit dem Zug 5515 sogleich nach Laas weiter. Nach eineinviertel Stunden erreichten wir die Marmorgemeinde und begaben uns sogleich auf das dem Bahnhof der Vinschgaubahn anliegende Firmengelände der "Lasa Marmo SPA".
Die dort liegenden Blöcke des "weißen Goldes" waren schon sehr beeindruckend. Jeder einzelne Block lagerte auf untergelegten Holzlatten. Ob hier auch einmal der David von Michelangelo lag entzieht sich aber meiner Kenntnis.
Das Zentrum von Laas liegt auf einer Meereshöhe von 868 Metern. Der Marmor aber wird auf einer Höhe von 1550 Metern abgebaut. Die Blöcke überwinden zunächst eine Schlucht per Seilbahn, anschließend werden sie mit der meterspurigen "Marmorbahn" drei Kilometer zur Bergstation einer Standseilbahn verbracht. Hier werden die Wagen einzeln auf einen Schrägaufzug geschoben der die 1000 Meter lange Strecke hinab ins Tal bewältigt. Wiki schreibt "Seit Herbst 2019 ist der Betrieb der Laaser Marmorbahn aus sicherheitstechnischen Gründen ausgesetzt"
Mehr Infos zur Marmorbahn hier ---> Laaser Marmorbahn bei Wikipedia


Weißes Gold in Laas

Bild: 301192 - Weißes Gold in Laas, wohin das Auge reicht.



Weißes Gold in Laas

Bild: 301193 - Marmorblöcke in Laas.


Nachdem wir uns einige Zeit auf dem Gelände umgesehen hatten, währenddessen erklärte uns ein Mitarbeiter des Werkes ausführlich die Abläufe hier und die Zahlen dazu, begaben wir uns auf den Weg zur Talstation des Schrägaufzuges.


Kleine Diesellok in Laas

Bild: 301194 - Kleine Diesellok für Verschubdienste.


Zunächst ging es aber offiziell über eine Stahlbrücke über die Etsch. Einer Lok mussten wir allerdings noch die Vorfahrt gewähren.


Brücke über die Etsch im Laaser Marmorwerk

Bild: 301195 - Brücke über die Etsch im Laaser Marmorwerk.


Als wir dann an der Talstation ankamen konnten wir noch das Abholen des mit einem Marmorblock beladenen Wagens vom Schrägaufzug verfolgen. Hier stiegen wir dann in einen bereitgestellten Kleinbus der uns nach oben zur Bergstation des Aufzuges brachte. Wie gern wären wir mit dem Aufzug nach oben gefahren. Aber wie es halt so ist; die Versicherungen legen da Sperren vor.


Talstation des Schrägaufzuges

Bild: 301198 - Abholen zweier Marmorblöcke von der Talstation des Schrägaufzuges.


Die Schrägbahn, eine Standseilbahn, überwindet auf fast einem Kilometer Länge 474 Höhenmeter. Sie hat eine Spurweite von knapp über 2,50 Metern. Seit 1930 wird sie im Originalzustand bis heute betrieben.


Schrägaufzug in Laas

Bild: 301199 - Begegnung auf halber Höhe des Schrägaufzuges in Laas.


Nach einer schönen Fahrt durch den Wald stiegen wir an der Bergstation des Schrägaufzuges wieder aus. Sogleich präsentierte sich auch gleich eine Lok an der Bergstation. Sie hatte gerade einen Wagen mit einem Marmorblock zum Verschieben auf den Schrägaufzug gebracht.


kleine Elektrolok

Bild: 300841 - An der Bergstation des Schrägaufzuges hat gerade die kleine Elektrolok einen beladenen Wagen abgeliefert.


Mit der Laaser Schrägaufzugbahn können bis zu 18 Tonnen Last ins Tal befördert werden. Der Wagen benötigt etwa 16 Minuten bis zur Talstation. Die Bahn wir mancherorts als "Wunderwerk der Technik" bezeichnet. Zumindest, sie ist eine Einzelanfertigung und ist die letzte ihrer Art die in Europa noch genutzt wird.


Schrägaufzug

Bild: 301202 - Die beladenen Flachwagen werden auf den Lift gezogen und über einen Höhenunterschied von 474 Metern auf eine 950 Meter lange Fahrt hinabgelassen.



Schrägaufzug

Bild: 300838 - Die Ortschaft Laas liegt im Vinschgau in Südtirol. Hier wird das "Weiße Gold" hoch oben am Berg abgebaut. Es handelt sich um Marmor, der in 20 Tonnenblöcken per Schrägaufzug zu Tal befördert wird.


Wir hatten nun an die vier Stunden hier im Laaser Marmorwerk verbracht, für die Besichtigung der Tal- und Bergstation hat die Zeit gut gereicht. Natürlich wäre die Strecke der Oberen Marmorbahn auch von Interesse gewesen, aber wir mussten ja noch hinüber ins Helvetische zur unserer nächsten Übernachtung nach St. Moritz. Zwei Aufnahmen durften dann doch noch nicht fehlen. Und zwar das Bahnhofsgebäude von Laas, ein Teil davon, und die Einfahrt unseres Zuges nach Mals.


Bahnhofsgebäude in Laas

Bild: 301207 - Teil des Bahnhofsgebäudes in Laas.



Einfahrt eines Regios in die Station von Laas

Bild: 300844 - Einfahrt eines Regios in die Station von Laas.


Bei den 20 Wagen der 1700er Serie der ALn 668 die von der Firma Breda hergestellt wurden, handelt es sich um die erste Serie in die Fiat-Dieselmotoren eingebaut wurden.



Arbeitsplatz des ALn 668 1713

Bild: 301208 - Arbeitsplatz des ALn 668 1713.


Die Fahrt dauerte ca. 20 Minuten, unsere Sonderbusse für die Reise durch das Val Müstair und über den Ofenpass nach Zernez standen schon parat. Beim Überfahren des Ofenpasses blieb mir nur der erbärmliche Zustand der Nadelbäume in Erinnerung. Das Waldsterben zeigte sich hier 1989 schon sehr erschreckend.
Kaum sind wir am Bahnhof in Zernez eingetroffen, hatten den Bus verlassen. sahen wir auch schon das Objekt der Begierde. Es stand unser RhB-Fotosonderzug bereit. Zugpferd war die Ge 4/6 353 mit angehängten Plattformwagen.



CH/RhB/Ge 4/6 353 in Zernez

Bild: 300849 - Der Sonderzug mit der Ge 4/6 353 an der Spitze wartet in Zernez auf die Abfahrt.


Diese Lok wurde 1914 auf die Schienen der RhB gestellt. Sie wurde remisiert und fährt seit dem Defekt 1984 an der 355 wieder reaktiviert und fährt seither als Museumslok auf den rhätischen Gleisen. Die Bauserie Ge 4/6 hat eine interessante Geschichte, mehr dazu bei ---> Die Ge 4/6 bei Wikipedia
Nachdem nun jeder seinen Platz in einem der grünen Wagen eingenommen hatte, ging die Reise auch schon los.
Wie es nun einmal während geplanten Fotoreisen so ist, das Wetter und die Sonne spielen leider nicht immer mit. So auch hier im Unteren Engadin. Unmittelbar hinter Zernez in einer weit gezogenen Rechtskurve fand der erste Fotohalt statt.



CH/RhB/Ge 4/6 353 in Zernez

Bild: 301212 - In der Fotokurve von Zernez im Unterengadin zeigt sich die Ge 4/6 353 mit Plattformwagen den mitgereisten Fotografen.


Wie bei Allem sollte man nun versucht sein, immer das Positive sich an Land zu ziehen. So konnte man nun diesen Zug auch von der anderen Seite aus auf den Film bringen. Dabei ergab sich auch der Blick auf Zernez im Hintergrund.



CH/RhB/Ge 4/6 353 in Zernez

Bild: 301213 - Vor der Kulisse von Zernez im Unterengadin zeigt sich die Ge 4/6 353 mit Plattformwagen den mitgereisten Fotografen.


Leider habe ich von dieser Fahrt nicht mehr Aufnahmen. Ob es doch wohl am Wetter lag vermag ich heute nicht mehr fest zu machen. Jedenfalls konnte noch bei einer Kreuzung mit einem Regionalzug, es müsste sich in Cinuos chel Brail abgespielt haben, geführt von der Ge 4/4 604, ein Foto gemacht werden.



CH/RhB/Ge 4/4' 604 im Unterengadin

Bild: 300848 - Im Jahre 1989 sind noch grüne Lokomotiven auf den Strecken der Rhätischen Bahn unterwegs. Hier ist die Ge 4/4' 604 mit einem kurzen Regionalzug im Unterengadin unterwegs.


Vielleicht war mir ja auch ein Film abhanden gekommen. Heute wäre der Verlust einer Speicherkarte schlimmer. Nun, wir benötigten für die Strecke von Zernez nach St. Moritz beinahe 3 Stunden. Hier fand nun ein kurzer Bustransfer in unser Hotel Crystall statt. Das Gepäck war auch schon eingetroffen und gegen 20:00 Uhr gab es das Abendessen im Hotel La Margna. Ja, in der mondänen Promistadt war zu dieser Jahreszeit "tote Hose". Unser Hotel hatte die Küche geschlossen, andere Unterkünfte nicht die Kapazitäten der Betten. Dass im Ort nichts los war bekamen wir dann beim allabendlichen Ausschwärmen zu spüren, kaum eine Kneipe offen. Egal, hatten aber doch noch etwas zu essen bekommen, wir hatten uns nämlich nicht zum Hotelessen (war nicht im Reisepreis inkludiert) angemeldet. Geschlafen jedenfalls hatten wir sehr gut in unserem 4Sternehotel in St. Moritz.



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